Unser Handout
Ich habe die letzte Zeit sehr mit mir gerungen, wie ich mit meinem Handout verfahre. Eigentlich bekommen es meine Welpeninteressenten nachdem die Welpen geboren sind und sie signalisieren, dass sie noch immer einen meiner Welpen ihr eigen nennen möchten. Ich finde es macht mehr Sinn, es weit vor dem Welpen zu übergeben.
Oft schon wurde ich von anderen Züchtern gefragt, ob sie es übernehmen und etwas anpassen dürfen, was ich meist bejaht habe.
Also hab ich überlegt, ob es nicht Sinn macht es direkt öffentlich zu stellen, auch auf die Gefahr hin, dass es geklaut wird und sich andere mit fremden Federn schmücken. Aber da es ja den Welpen zu Gute kommt, egal ob sie nun von mir oder einem Züchter sind, der sich nicht selbst die Arbeit machen möchte, hab ich mich heute dafür entschieden.
Eine kleine Bedienungsanleitung für kleine Mausens
Aller Anfang ist schwer, deshalb habe ich versucht Antworten auf die wichtigsten Fragen zu geben. Vieles fällt einem einfach bei einem Besuch hier nicht ein oder man vergisst es wieder, weil man eigentlich mit dem Kopf bei den Welpen war.
Auch für alles weitere stehe ich dir/euch gern zur Verfügung – sobald etwas unklar ist, lieber einmal zu viel gefragt als einmal zu wenig. Ich wünsche dir/euch viel Spaß und Freude mit deinem Mausens-Welpen!
Fütterung
Dein Welpe hat Futter für den Übergang mitbekommen. Dieses hat er bisher bei mir gefressen und gut vertragen. Er kennt angefeuchtetes Trockenfutter und Nassfutter als Hauptmahlzeit.
Ich empfehle die Aufzucht damit, da meiner Erfahrung nach häufige Wechsel den Verdauungstrakt beim Welpen überfordern und ich habe jahrelange Recherche betrieben, was Welpen gesund großwerden lässt.
Sicher gibt es auch andere gute Futtermittel, aber eben auch viele schlechte.
Du solltest deinen Welpen nicht großhungern lassen und auch nicht zu früh auf Adult-Futter umstellen, wie es oft im Internet von selbsterklärten Experten krakeelt wird.
Ich empfehle die Tagesration morgens abzumessen und auf zweimal zu füttern - das setzt aber voraus, dass du tagsüber genug Leckerli verteilst, damit der Blutzuckerspiegel stabil bleibt. Welpen brauchen dafür noch häufiger Nahrung als adulte Hunde. Dazu unten noch etwas.
Um Futterneid dem Menschen gegenüber vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Napf bei einer Mahlzeit gern einfach in der Hand zu halten beim Fressen, aber ohne weitere Aktion. So empfindet der Hund den Menschen in enger Nähe dabei als normal und nicht bedrohlich. Es ist nicht notwendig dem Hund das Futter wegzunehmen oder mit der Hand darin rumzuwühlen während er frisst. Das stört nur das Vertrauen. Was er bekommen hat, darf er störungsfrei fressen. Später wird er sich an euch nicht stören und dann auch im Notfall ohne Gemotze was abgeben. Bei Kauzeug kann es passieren, dass der Welpe mal brummt und euch sagt, dass er eure Nähe jetzt gar nicht schätzt. Ist das der Fall, gebt das am besten in der Box oder im Hundebett und sorgt dafür, dass die Situation gar nicht erst entsteht. Da legen sich gewisse Verteidigungsansprüche mit wachsender Bindung von selbst und vor allem ohne weitere Intervention, die meist nur das Gegenteil bringt.
Dazu füttere ich einen großen Teil über den Tag verteilt aus der Hand (was ich natürlich von der Gesamtration abziehe). So lässt sich die Bindung vertiefen, kleine Highlights lassen sich direkt honorieren und für den Welpen lohnt es sich natürlich immer zu dir zu kommen. Hunde lieben es für ihr Futter zu „arbeiten“.
Am Anfang liegt der Futterbedarf bei ca. wie auf dem mitgegebenen Futter vermerkt – das ändert sich aber recht schnell nach oben. Hab einfach ein Auge drauf, ob der Welpe zu dünn ist oder zu moppelig wird, die Rippen sollten leicht zu ertasten sein, die sogenannten Hüftknochen sollten nicht prominent fühlbar sein. Ich kann keine Gramm-genaue Empfehlung abgeben, da der Bedarf bei jedem Welpen individuell ist und sich zudem auch ständig ändert.
Wasser sollte natürlich immer zur Verfügung stehen, wobei nachts auch ein paar Stunden ohne gehen, wenn nicht trocken gefüttert wird. Das Trockenfutter sollte immer mit etwas Wasser übergossen werden, da die Hunde meist schlingen und sich sonst verschlucken.
Schlafen
Unsere Welpen schlafen in einer Box neben dem Bett. So habe ich alles im Ohr und merke wenn der Welpe nachts unruhig wird. Den Jammerzwergen, die es in jedem Wurf gibt, hilft es wenn man die Finger eine Weile reinhält oder ein Stück Kopfhaut (vom Rind, nicht die eigene!) mitgibt. Eingeschlafene Arme gibt’s gratis. ;)
Boxengewöhnung und Alleinbleiben
Ganz wichtig, fang am zweiten Tag damit an! Der Welpe gewöhnt sich sehr schnell an die neuen Gegebenheiten – und auch daran, wenn du immer verfügbar bist. Umso schwerer wird es später.
Anfangs fütterst du eine Mahlzeit, einen Kausnack oder ähnliches in der Box oder dem Laufstall, die Tür bleibt dabei offen. Du kannst dich dazu rein- oder davorsetzen. Idealerweise war der Welpe Gassi und ist müde und schläft dort ein. Du kannst dann natürlich aufstehen und dich woanders hinsetzen, aber nicht kommentarlos den Raum verlassen und der Welpe wird wach und erschrickt weil er plötzlich alleine ist.
Der Welpe folgt am Anfang auf Schritt und Tritt, was völlig normal ist (und begrüßenswert), das ist keine Kontrolle, sondern einfach ein Welpe, der die Welt noch kennenlernen muss und alleine verloren wäre.
Das wird nach und nach weniger werden und du kannst die Zeiten und auch die Entfernung zum Welpen sukzessive steigern, dich aber auch zwischendurch immer wieder dazusetzen.
Wenn du aus, einem wichtigen Grund, deinen Welpen kurzfristig sicher parken musst, und er sich aufregt, warte bis er wenigstens kurzfristig ruhig ist, dann aber schnell sein und den Meuterer befreien. Damit er schnell ruhig ist, lenke ihn einfach ab in dem du zum Beispiel ein neues oder geliebtes Spielzeug oder einen mit ein paar Leckerli gefüllten Futterball in seinen Aufenthaltsort gibst. Ist er dann ruhig, öffne den Ort, damit er am besten erst nach seiner Ablenkungsbeschäftigung allein raus kann.
Gerät er dadurch in Panik, dann sei bitte emphatisch und lasse ihn direkt raus.
Die Box hat viele Vorteile, zum einen sollte der Hund darin gesichert im Auto transportiert werden, zum anderen kann er gefahrlos alleingelassen werden, denn gerade Welpen kauen am Anfang alles mögliche an, stecken die Nase in Steckdosen oder beissen Kabel durch. Auch in fremder Umgebung wie im Hotel oder der Ferienwohnung gibt die Box beiden Sicherheit. Euch, dass eure Hundehaftpflicht nicht gebraucht wird und der Hund ist in seiner gewohnten Höhle und fühlt sich nicht in fremder Umgebung verloren.
Unsere Hunde lieben die Box, bekommen aber immer ein Leckerli beim reingehen, beim öffnen ein Sitz-Signal, auch dazu ein Leckerli und dann die Einladung auszusteigen. Und wenn wir es mal brauchen, funktioniert es auch ohne.
Ich müsste ein Buch nur dazu schreiben, aber das führt hier zu weit und dazu gibt es auch einige gute und gute Trainer (weniger).
Brauchst du im Laufe der Zeit weitere Anleitung, dann melde dich einfach.
Stubenreinheit
Natürlich muss ein Welpe nach dem Schlafen und nach wildem Rumgetobe (und manchmal schon währenddessen) und nach dem Fressen. Und zwischendurch. Hier muss man einfach ein Auge dafür entwickeln. Die meisten meiner Welpen werden wuselig werden, sich im Kreis drehen und sich etwas entfernen – dann aber wieder schnell auf den Arm und raus. Am besten anfangs keine Gassigänge, sondern zu einem geeigneten Platz tragen und dort mit dem Welpen bleiben, bis alles erledigt ist. Der Welpe lernt kontextbezogen und wird sich dort nach ein paar Tagen sofort lösen, dann kann man das Markerwort dazunehmen. Wir nennen das Gassi stehen statt Gassi gehen.
Danach kann man dann einen kleinen Spaziergang machen. Sie sollen sich auf ihr Geschäft konzentrieren können und ihr solltet es loben und mit einem Wort verknüpfen. Kann sehr hilfreich sein, wenn man in der Stadt ist, im Urlaub, etc. und der Hund „auf Signal“ seine Geschäfte macht. Bei mir heißt das Pipi machen/feines Pipi und das haben die Welpen hier auch schon oft gehört.
Wenn was schiefgeht, ignorieren und wegmachen, aufmerksamer sein. Sauer werden ist kontraproduktiv (immer!), solang der Welpe zum einen noch nicht weiß wie es richtig ist und zum anderen einfach noch keine Kontrolle darüber hat.
Leinenführigkeit
Das Halsband sind die Welpen gewohnt, an der Leine sind sie auch schonmal gelaufen. Wir fahren anfangs in leeres Gelände und lassen den Welpen das Tempo bestimmen. Aufmunternde Worte bewegen den Welpen ganz sicher mitzukommen.
Stadtspaziergänge mache ich erst, wenn die Welpen wissen wo sie hingehören und sich entsprechend an uns orientieren und ihren „Ansprechpartner“ vertrauensvoll fragen wenn ihnen was komisch vorkommt. Das ist nach ca. 7-10 Tagen der Fall. Bis dahin reicht die Pampa aus. Die Welpen möchten auch anfangs keine Kilometer machen, da ihnen die ganzen Eindrücke reichen. Es spricht auch gar nichts dagegen, den Welpen mal ein paar Meter zu tragen, wenn man in die Stadt will und ihn erst dort abzusetzen, wo man sich aufhalten will. Jedenfalls sollte er nur dann dort rumlaufen und Eindrücke sammeln, wenn man Zeit hat, sich mit ihm zu beschäftigen.
Freilauf und Rückruf
Man kann es in der Pampa wunderbar üben! Die erste Zeit rennen einem die kleinen sowieso hinterher. Welpe kommt, man ruft und wenn er da ist, gibt es Streicheleinheiten, ein Spiel, ein Leckerli – variabel eben. Und so sollte es auch später kein Problem mit dem Ranrufen geben. Auf der Hundewiese und natürlich an der Strasse üben wir das aus Sicherheitsgründen nicht!
Am Anfang sollte mein Signalwort oder der Komm-Pfiff über brenzlige Situationen hinweghelfen, sie kommen dann zu 99% angeschossen wie Kanonenkugeln.
Man kann sich auf dem Spaziergang auch ruhig mal kurz ausser Sicht stellen und den Welpen kurz suchen lassen (nicht in Panik geraten lassen) und sich dann bemerkbar machen und wie Bolle freuen, dass man sich wiederhat oder mal die Richtung wechseln wenn der Welpe vorläuft.
Wenn eine Schleppleine an den Hund kommt, dann nur mit Geschirr und nicht am Halsband.
Am Anfang sind (nicht an der Strasse) auch Flexileinen hilfreich. Den Umgang damit muss man etwas üben, ich möchte sie aber nicht mehr missen.
Hundekontakte
Bitte achte gut darauf, wen dein Hund da vierbeinig im Direktkontakt so trifft. Ein, zwei blöde Erfahrungen reichen leider aus um deinem Hund das Thema zu verleiden.
Nur Hunde die sich ruhig und höflich nähern, dürfen überhaupt Kontakt aufnehmen. Bevor ihr die Hunde zusammenlasst, fragt den Besitzer, ob er sicher weiß, wie sein Hund sich mit Welpen (Junghunden, erwachsenen Hunden, je nachdem) verhält und seinem Hund vertraut.
Hunde die laut vokalisieren, steif werden, sich ducken und fixieren, bekommen auf keinen Fall die Gelegenheit zur Kontaktaufnahme.
Hunde die sich in gemäßigtem Tempo und nicht in gerader Linie sondern weichen Bögen, mit weichem Rutenspiel (nicht aufgeregtem Metronom-Wedeln mit steifer Rute) nähern, sind grundsätzlich schonmal in die engere Wahl zu nehmen.
Spielen Hunde miteinander, dann ist immer ein Wechsel in den Aktionen zu sehen.
Rennt nur einer hinter dem anderen her, macht das auch nur einem Spaß. Klemmt euer Welpe, egal bei was die Rute oder sucht sogar Schutz bei euch (ich empfinde das als Kompliment an meine Kompetenz), helft ihm und beendet die Situation. Tut ihr das nicht, habt ihr euch eine große Menge Bindungspunkte verspielt, was sich im Nachgang auch anderswo zeigen kann.
Und achtet auf das Größenverhältnis wenn es wilder wird. Ein Doggenwelpe sollte eurem Hund nicht die Pfote ins Kreuz hauen.
Weder gibt es den vielzitierten Welpenschutz, noch „klären Hunde das unter sich“.
Da die Welpen noch keine vollständigen Impfschutz haben, sollte man die ersten vier Wochen große Hundetreffpunkte meiden. Auch eine Hundeschule ist noch nicht nötig, er soll euch ja erstmal kennenlernen und sich binden.
Hundeschule/Welpenspielstunde
Wie den meisten Züchter, stellen sich auch mir erstmal die Haare wenn ich die beiden Worte höre. Wenn Frau oder Herr Trainer seit 30 Jahren in ihrem Metier tätig sind, heisst das leider genauso wenig automatisch gutes Arbeiten, als wenn Frau oder Herr Trainer bei „Canis-Kyno-Superzertifizierung bekannt aus Internet, Funk und/oder Fernsehen“ bestanden haben.
NoGos sind:
-alle Welpen werden unabhängig von Alter und Größe zusammen auf ein Grundstück gelassen, Leine ab und Feuer frei, dabei wird mehr geratscht und Kaffee getrunken als nach den Welpen geguckt
-immer die gleichen Welpen jagen einen oder mehrere immer die gleichen
-ein Welpe wird ständig bedrängt
-es wird euch von Welpenschutz, die klären das unter sich, da muss er jetzt mal durch, der erzieht den jetzt, das muss er halt lernen, Alpha, Alpharolle, Kontrolle, zuerst durch die Tür, nicht auf erhöhte Plätze, stampf mal richtig vor ihm auf, wirf etwas nach ihm/vor ihn, fütter ihn NUR noch aus der Hand, ruck mal an der Leine, zieh ihn einfach weiter, drück mal hinten auf den Po damit er sitzt, zieh ihn hoch, trete die Leine runter damit er sich hinlegt, etc.pp
erzählt
Bewegungsmenge/-intensität
Es gibt etliche Faustregeln, die ich alle nicht realitätsnah empfinde. Wichtig ist, der Welpe darf und muss sich bewegen! Er darf ein paar Treppen steigen und sollte das auch um es zu lernen, resp. nicht zu verlernen. Er darf auch mal auf's Sofa hüpfen und wieder runter (runter nur wenn er schon selbst rauf kann), rumkraxeln und klettern, rennen. Es kommt immer auf das Maß an.
Spaziergänge mit einem Welpen sind Unsinn, denn wer geht 10 Minuten spazieren? Das ist ein Gang um den Block und der reicht auch aus. Sinniger ist dann wieder mit dem Welpen einen kurzen Weg zu machen, den aber mit ihm zusammen wahrzunehmen. Zudem läuft der Welpe ja auch nicht durchgängig wenn man ihn lässt, sondern schnüffelt hier, sammelt da ein Blatt ein, findet eine Schnecke, will zwischendurch gestreichelt werden usw.. Da kann man mit dem Welpen schon eine halbe Stunde bis Stunde unterwegs sein. Aber eben nicht marschieren.
Ihr werdet selbst merken, wenn sich das Pensum steigert.
Impfung, Wurmkur und Ektoparasiten
Unsere Welpen haben mit 8 Wochen ihre Erstimpfung erhalten, wurden vorher wiederholt entwurmt und sind gechippt. Die Erstellung der Ahnentafel dauert meist etwas und ich sende sie euch per Einschreiben nach Erhalt zu oder ihr macht einen Besuch bei uns und holt sie selbst ab.
Der Chip ist von mir bei Tasso und Findefix mit dem Hunde registriert und ihr könnt euch natürloch als neuer Besitzer eintragen lassen.
Dein Welpe muss mit 12 Wochen gegen Staupe, Hepatitis, Parvo und Tollwut geimpft werden – da kommt er nicht drumherum und wenn du das anders siehst, dann sage es mir bitte, denn dann passen wir beide als Züchter und Welpenkäufer nicht zusammen.
Drei Tage vorher sollte er entwurmt werden (es sei denn, du nimmst eine Kotprobe und die ist laut TA negativ - das geht nur mit einer Sammelkotprobe über drei Tage, egal was man dir sonst so erzählt - hauptsächlich wieder im Internet).
Die Tollwut muss nicht zweimal im Abstand von vier Wochen geimpft werden, egal was der TA sagt. Achtet auf den Dreijahres-Impfstoff für SHPT und auch darauf, dass der TA die Gültigkeit so einträgt. Wenn der Welpe auch gegen Leptospirose und Zwingerhusten geimpft wird, müssen diese beiden Komponenten jährlich aufgefrischt werden.
Staupe, Hepatitis und Parvo muss mit 15 Monaten nachgeimpft werden, danach max. alle drei Jahre. Viele Tierärzte tun so, als wüßten sie davon nichts und versuchen einem Unverantwortlichkeit zu unterstellen, wenn man nicht jedes Jahr impft; in vielen Beipackzetteln steht die Gültigkeit von drei Jahren jedoch drin. Bei Bedarf nenne ich gern die entsprechenden Impfstoffe.
Die Ektoparasiten wie Zecken und Flöhe haben im Sommer leider Hochkonjunktur und wir gaben jahrelang ein Scalibor- (Vorsicht wenn Katzen im Haushalt sind) oder Seresto-Halsband für die ganze Saison auf die Hunde. Leider ist es mittlerweile so, dass die Lästlinge ganzjährig ein Thema sind. Auch Bravecto haben unsere erwachsenen Hunde gut vertragen und seit 2 Jahren nutzen wir es. Bei uns reicht die Gabe alle 4 bis 5 Monate aus.
Zahnwechsel
Mit ca. vier bis viereinhalb Monaten beginnt die Zahnung. Also nicht erschrecken, wenn ein Zahn am seidenen Faden hängt oder der Hund Blut am Fang hat. Solltet ihr sehen, dass der alte Fangzahn länger als eine Woche mit dem neuen zusammen steht, meldet euch bitte bei mir. Dann muss eventuell bei der Verabschiedung des Milchzahns nachgeholfen werden um eine Fehlstellung zu vermeiden.
Das kommt aber in den seltensten Fällen vor, während viele Tierärzte direkt ein paar Horrorgeschichten auf Lager haben und den Welpen sofort in Narkose von den Milchzähnen befreien wollen. Bitte tut das NICHT ohne Rücksprache mit mir (die Horrorstories reichen bis zu Fällen, in denen Tierärzte dem Junghund sechs bleibende Zähne zog, weil er sie für Milchzähne hielt).
Während der Zahnung kann der Hund auch mal einen Tag müde sein, geschwollenes Zahnfleisch haben und deshalb am Futter mäkeln und vor allem ein erhöhtes Kaubedürfnis haben. Ein mit Dosenfutter/Quark-Gemisch gefüllter Kong oder eine Schleckmatte aus dem Eisfach kann lindern.
Ich empfehle übrigens dem Hund dreimal die Woche die Zähne zu putzen.
Geisterstunde
Jeder Hund hat hin und wieder Geisterstunde, das kann beim Welpen sein, aber auch erst beim Junghund. Dies ist eine ganz normale Entwicklungsphase, jedoch nicht immer vorkommend.
Wichtig ist, kein Trara darum zu machen, sondern an gruseligen Dingen souverän vorbeizugehen, notfalls vergrößert man eben den Abstand und wenn das nicht möglich ist, kommt der Welpe kurz auf den Arm. Man kann dann auch in der Nähe spielen, aber nie den ängstlichen Blickkontakt oder die zurückhaltende Annäherung an das Gruselobjekt belohnen. Spielt der Hund locker, kann man den Abstand verringern. Und dann ist es auch schon gut.
Für Welpen kann es noch zu schwierig sein, Eindrücke zu verarbeiten, Situationen einzuordnen und dabei weiterzulaufen. Also dürft ihr gern kurz stehenbleiben oder den Welpen tragen wenn keine Zeit ist
Die liebe Familie
Natürlich möchten gern alle Verwandten und Freunde den Zuwachs kennenlernen.
Da der kleine Zwerg aber noch nicht richtig weiß wie ihm geschieht und zu wem er gehört, sollten die ersten drei bis sieben Tage zu Hause nur euch gehören. Auch Besuche bei anderen sollten die erste Woche warten.
Wer ohnehin alle paar Tage bei euch ist, darf natürlich von Anfang an auch vorbeikommen.
Lernen von Kommandos
Glücklicherweise schreiben wir 2025 und Hunde lernen heute viel häufiger positiv bestätigt. Alles was ein Hund lernen soll, kann man mit Lob, Leckerli und Spiel festigen. Mit Futter kann man den Welpen auch in jede Position führen und man muss nicht am Hund drücken oder ziehen.
Auch das Clickertraining bietet enorme Möglichkeiten und macht viel Spaß. Hier gibt es zwei verschiedene Wege, die ich bei Bedarf gern erkläre oder auch Bücher empfehle.
Man nennt es heute auch nicht mehr Kommando, sondern Signal. Und ich finde, das klingt viel besser!
Die Einkaufsliste
Dein Welpe kommt immer mit:
-Halsband und Leine
-Decke mit Heimatgeruch
-Spielzeug
-Futter für die erste Zeit
-Kauartikeln für die erste Zeit
-ACME-Pfeife
-Zupfbürste und Kamm
und dem, was mir noch so gefällt.
Einkaufen solltet ihr:
-eine Hundebox mit für den Anfang ca. den Maßen von 100 mal 70cm. Aus festem Kunststoff wird diese gern als Höhle angenommen und birgt weniger Verletzungs- und Ausbruchspotential als Gitter– oder Stoffboxen. Oder einen Hundelaufstall (bitte dann hoch genug und ohne Querstreben).
-eine Sicherung für das Auto, auch hier am besten eine Box.
-ein Hundebett, unsere Hunde lieben Betten mit hohem Rand sehr. Wasch- oder abwaschbar sollte es sein.
-zwei Näpfe mit ca. 1500ml Fassungsvermögen, gerne eher schwer und rutschfest. Unsere fressen am liebsten aus Keramiknäpfen.
-etwas Spielzeug nach Gefallen
-Natur-Kauartikel wie Kopfhaut, Kalbsblasen, Ochsenziemer, Lammohren und co.. Bitte keine Büffelhaut oder hübsch in Form gepresste Brezel und co. Diese sind meist Abfallprodukte aus der Lederindustrie und durchlaufen vorher viele chemische Prozesse.
-Leckerlis, wobei ich empfehle hauptsächlich das Trockenfutter zu nutzen und sich von der Tagesration etwas zum Belohnen abzuzwacken, damit die Nährstoffversorgung sich nicht in Richtung Junkfood verschiebt.
-für Spaziergänge in Wald und Feld eine Flexileine (April bis Juli ist Brut- und Setzzeit und damit Leinenpflicht), lieber Gurtband als Seil
-Schleppleine mit 10 bis 15m Länge. Ich bevorzuge Biothane ohne Handschlaufe
-Schietbüddel ;)
-eventuell Clicker
-Silikonfingerlinge und Orozyme-Zahnpasta
Pudelspezifisches Pflegeequipment bekommt ihr beim ersten Welpenbesuch separat genannt und gelistet.
Wenn euch hier noch etwas fehlt, Anregungen nehme ich gern entgegen!